Rutishauser/Kuhn. A A A ABENDEN: Interview

Text aus: Rutishauser/Kuhn. A A A ABENDEN, Thurgauer Volksfreund, Nr.291, Seite 2, Kreuzlingen 1994

 

 

Interview, Text
Interview, Alfabetische Sortierung

 

 

 

Rutishauser/Kuhn: Interview

Ihr schreibt in einem Manifest, die Sprache diene euch als Material, wie ist das zu verstehen?
Die Sprache als Material? Ja, das sehen wir so: Nehmen Sie einen Buchstaben, das Zeichen für einen Laut, das bedeutet an sich noch gar nichts. Nehmen Sie ein Wort, einen Satz, nehmen Sie einen Text, alle sind aus Buchstaben zusammengesetzt, die nichts bedeuten und nichts mit dem gemein haben was wir sprechen. Dass die Wörter und Sätze Bedeutung haben, entspringt doch einer Abmachung, die wir brav gelernt haben. Wir setzten nun an dem Punkt ein, an dem wir sagen: Text hat noch keine Bedeutung, er steht uns zur Verfügung, wenn er Bedeutung bekommt, ist das eine Interpretation.

Ihr schreibt, die Sprache sei ein alfabetisches Konstrukt ...
Nein, das stimmt nicht ganz, wir haben im Text zu unserem ersten Buch geschrieben: Text ist ein alfabetisches Konstrukt, was ja nicht ganz daselbe ist, sehen Sie, das ist für unsere Arbeit ganz wichtig: Text ist das Material, wir haben ja eben davon gesprochen, Text hat für uns keinerlei inhaltliche Bedeutung, wir gehen mit Text um, wie der Arbeiter im Kieswerk mit dem Kies. Text steht für uns am Anfang unserer Arbeit. Wir bearbeiten ihn, demontieren ihn, sogar wenn wir ihn selber geschrieben haben.

Aber ...
... ich weiss, das hört sich absurd an, einen Text zuerst zu schreiben und ihn dann wieder zu zerlegen. Das ist aber kein bisschen absurd: Weil ja der Text von der Zerlegung handelt. Das ist ja unsere Arbeit.

Was wollt Ihr denn überhaupt mit dem Zerlegen und Ordnen erreichen?
Ein hauptsächliches Ziel ist die Isolierung der Wörter. Wenn wir die Wörter aus dem Zusammenhang der Sätze befreien, passiert folgendes: Zuerst werden sie entladen, eben, weil sie keinen Zusammenhang, mehr haben, sie verlieren ihre Bedeutung, aber dann, wenn sie allein stehen, gewinnen sie auch ihre natürliche Mehrdeutigkeit wieder zurück. Die meistens Wörter haben ja mehrere Bedeutungen, was sie auch interessant macht ... Das Spiel haben wir ja noch weiter getreiben, indem wir die Wörter dann in die Buchstaben zerlegt haben ...

Das hört sich an, wie wenn Ihr Spieler wärt, Sprachspieler, wenn Ihr so mit den Buchstaben eure Spiele treibt. Seid Ihr das?
Wenn das Spiel ernsthaft betrieben wird, warum nicht? Das Anagramm zum Beispiel, das aus den Einzelbuchstaben eines Wortes ein neues zu bilden versucht, liegt ja sehr nahe. Das interessiert uns auch: Die latenten Texte in den einzelnen Texten.

Wenn man Eure Arbeiten anschaut, hat man den Eindruck, was Ihr da macht, sei sehr sprachwissenschaftlich. Seht Ihr da einen Zusammenhang?
Ja, natürlich. Aber die Sprachwissenschaften sind ja nur ein Aspekt, wir beschäftigen uns mit allen Disziplinen, die sich auch mit der Sprache beschäftigen. Auch die Literatur, die Philosofie, die Typografie, Visuelle Gestaltung und ... ja, interessieren uns. Man kann ja nicht im luftleeren Raum produzieren, ohne wahrzunehmen was zum Thema sonst noch gearbeitet wird. Auch Arbeiten aus dem Bereich der Bildenden Kunst interessieren uns natürlich ...

Zum Beispiel?
Ja, zum Beispiel Lawrence Weiner, Joseph Kosuth, die Leute von Art and Language natürlich, sicher auch Jenny Holzer ... oder Rémy Zaugg, oder dann unter den jüngeren Künstlern Peter Zimmermann, Thomas Locher ...

 

 

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Alfabetische Sortierung

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