Rutishauser/Kuhn. WERTE
ID 6 ENDWERTS, Projekt Raum, Zürich, Juli 1991 und Kunsthalle St.Gallen, August 1991
ID 6.2 KEIN BILD, CH-Ost, St.Gallen, September 1993
ID 6.3 WERTE, Kunstszene Zürich, Züspa Halle, Dezember 1993 (siehe Bild)
ID 6.4 (60 Tafeln), Kunst & Kiosk, Solothurn, Oktober 1995
60 Tafeln, 100 x 60 cm, Lack auf Holz
Das Projekt ID 6 wird in zwei Etappen realisiert. In einer zweiwöchigen Aktion werden sechzig Buchstabentafeln hergestellt, im Raum zu acht Wörtern gestapelt und in einer Reihe gegen die Wand gelehnt. Während dem Arbeitsprozess entstehen durch die Bedingungen der Produktion (Bemalen, Auslegen zum Trocknen, Lagern, Sortieren) immer wieder neue, unvorhersehbare Konstellationen von Buchstaben und möglichen Wörtern.
Die endgültige Anordnung der Tafeln, die den achtteiligen, im voraus konzipierten Satz wiedergeben, wird anschliessend in einer Ausstellung in einem neuen Zusammenhang gezeigt.
Dem eingreifenden Betrachter erschliesst sich, entblätternd, nach und nach ein Text in verschiedenen Dimensionen. Fortlaufend und beim Zurückblättern der Tafelstapel lassen sich die Wörter erlesen und zu einem Satz zusammenfügen. Greifen mehrere Betrachter gleichzeitig, lesend in die Buchstabentafeln, so entstehen durch wechselnde Konstellationen, diagonal, weitere Wörter: es entsteht ein erweiterter Sinn.
ID 6.2 KEIN BILD
In ID 6.2 werden 8 Tafeln zum doppelzeiligen Block KEIN BILD an die Wand gehängt. Die übrigen Tafeln werden in alfabetischer Reihenfolge gestapelt und dienen so, in Lagerform präsentiert, als anagrammatisches Grundmaterial für weitere Wandblöcke.
KEIN BILD sind Bilder über Text und in diesem Sinn selbstbezüglich reflexiv: KEIN BILD bringt den Buchstaben ins Bild und zeigt ihn als zufälligen Stellvertreter nicht nur für alle spezifischen Textvarianten, sondern für eine unendliche Textmenge. Von Interesse ist die Materialität der Buchstaben, die einzelnen Buchstaben als Bestandteile des Alfabets, das Alfabet als Ersatzteillager.
ID 6.3 WERTE
In ID 6.3 werden 5 Tafeln zur Zeile WERTE gehängt.
«Schön gestylt hängen die fünf Buchstaben des Wortes 'Werte' an der Wand, und daneben liegt ein zwei Meter hoher Stapel mit Auswechseltafeln. Die täglich entwerteten Werte sollen wenigstens im Display in Konstanz und Makellosigkeit präsent sein.»
Peter Killer, Tages-Anzeiger Zürich.
ID 6.4 (60 Tafeln)
In ID 6.4 werden die 60 Buchstabentafeln in vier Stapeln als Grundmaterial aus ID 6 alfabetisch sortiert gegen die Wand gelehnt.
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