Rutishauser/Kuhn. TEXTEXT

 

  

Gastatelier, Kunstraum Kreuzlingen, Frühjahr 1992 (Bild: Installationsentwurf)
ID 8 TEXTEXT, Aspekte aktuelles Kunstschaffen Bühler, Juni 1992
ca. 120 Buchstabentafeln, 21 x 15 cm, Lack auf Holz

Aspekte Aktuelles Kunstschaffen. Gruppenausstellung mit:
Monika Ebner, H. R. Fricker, Marcel Früh, Rutishauser/Kuhn, Hans Schweizer, Birgit Widmer

 

In einem 12 Meter langen und 1,5 Meter breiten Gang werden knapp über der Augenhöhe Buchstabentafeln installiert. Die einzelnen Tafeln, in der Grösse von 21 x 15 cm, tragen je einen Buchstaben oder eine monochrome Farbfläche. Etwa 120 Tafeln sind in zwei Friesen beidseits des Ganges angebracht. Während eine Grosszahl der Tafeln flach auf der Wand hängt, steht eine Anzahl weiterer Tafeln rechtwinklig aus der Anordnung heraus.
Beim Abschreiten von TEXTEXT wird so der Lesefluss immer wieder unterbrochen. Die vorstehenden Tafeln zeigen dabei Möglichkeiten für Textvarianten und -veränderungen an. Die Farbflächen verweisen auf diagonale oder interverbale Lesevarianten.

«Das Abschreiten dieses Mittelganges wird zur Notwendigkeit, will man sich auf die Arbeit einlassen. Die besondere räumliche Situation erlaubt es nicht, das Ganze der angebrachten Buchstaben zu überblicken, so dass man sich immer nur einen Teil erschliessen kann. Der Betrachter ist zum Mittun, zur Mittäterschaft, zur freien Kombination der Buchstaben, der Wortfetzen, der Wörter aufgerufen.»

«Es geht nicht um konkrete Sätze, sondern um die Assoziation beim Betrachter.»

«Rutishauser/ Kuhn sind 'Sprachspieler', den Philosophien von Wittgenstein, Heidegger, Jaspers und Gadamer verpflichtet. Der Ansatz dieser Künstler hinterfragt vor langer Zeit getroffene, sprachliche Verabredungen, die immer schon bestehende und vorgefundene Eingebundenheit des Menschen in die Sprache.»
Hans Jürg Etter, Appenzeller Zeitung

 

 

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