Rutishauser/Kuhn. Ausstellungsinformation

 

  

ID 27 Ausstellungsinformation, Ostschweizer Kunstschaffen 1997, Kunstmuseum St.Gallen, 4. Dezember 1997 bis 11. Januar 1998
Textmontagen, Laser-Print auf Papier

 

Für die Ausstellung Ostschweizer Kunstschaffen 1997 im Kunstmuseum und der Kunsthalle St.Gallen werden in den fünf Ausstellungssälen des Kunstmuseums auf museumseigenen Dispensern fünf Textmontagen als Ausstellungsinformation ausgelegt.
Die Ausstellungsinformation versteht sich als Dienstleistung an den Besucherinnen und Besuchern der Ausstellung. Die Gestaltung und Bereitstellung der Informationsblätter folgt deshalb den Gepflogenheiten des Museums. Die ausgelegten Texte allerdings entsprechen inhaltlich nur vermeintlich entsprechenden Angeboten des Museums. Die Texte wurden aus publizierten Texten aus Kunstkritik und -theorie zu neuen Konglomeraten montiert. Dabei wurden sie in einer vieldeutigen Schwebe gehalten, so, dass die vermeintlich eindeutigen und präzisen Formulierungen auf alle Kunstwerke zutreffen.
Die Textmontagen kreisen inhaltlich um die Themenfelder Kunst und Kontext (In einer zeitgenössischen Kunst ist der Kontext immer ein entscheidender Faktor.), die Bedingungen einer zeitgenössischen Kunst (Die Kunst denkt heute über sich selber, das heisst über ihre Gegenstände und deren Kontext nach.), die Betrachtenden und die Ausstellung (Das Publikum möchte vermehrt über das Gefühl und nicht über das analytische Verständnis angesprochen werden.), die Rezeption (Die Kunst generell ist an einen Punkt gekommen, wo man um die Begriffe nicht mehr herumkommt.) und die Kunstbetrachtung (Kunstbetrachtung ist weniger eine Sache des Urteilens, ob etwas gut oder schön ist, sondern vielmehr eine Sache des Lesens.).
In einer vieldeutigen Durchmischung bringt die Textmontage verschiedenste widersprüchliche Ansichten zur Kunst unkommentiert zur Darstellung (Die Kunst reagiert auf Entwürfe und Modelle; die Kunst will eine neue Welt erschaffen; die Kunst vermittelt elementare Assoziationen; die Kunst soll auf Bestehendes aufmerksam machen, alltägliche Phänomene und Situationen in ein neues Licht setzen und damit die vermeintliche Statik derjenigen Konstellationen durchbrechen, die unsere Vorstellung von Wirklichkeit prägen; die Kunst soll die Ordnung der Dinge durchbrechen...).

«Am Eingang liegt noch ein Begleitblatt. Es ist so hochtrabend geschrieben, dass ich den Eindruck bekam, hier will man der Ausstellung etwas geben, was gar nicht ist.»
Leserbrief, St.Galler Tagblatt

 

Texte zur Ausstellung:
Rutishauser/Kuhn, Ausstellungsinformation (Blätter 1-6), Zürich und Trogen 1997.

 

 

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