Rutishauser/Kuhn. Ausstellungsinformation

Text aus: Rutishauser/Kuhn. Ausstellungsinformation

 

 

Ausstellungsinformation (Blatt 1)
Ausstellungsinformation (Blatt 2)
Ausstellungsinformation (Blatt 3)
Ausstellungsinformation (Blatt 4)
Ausstellungsinformation (Blatt 5)
Ausstellungsinformation (Blatt 6)

 

 

 

Ausstellungsinformation (Blatt 1)

In einer zeitgenössischen Kunst ist der Kontext immer ein entscheidender Faktor. Dabei gibt es eine Vielzahl von Ebenen in denen Kontexte entstehen. Öffentlich und privat, Isolation und Kommunikation, Alltag und Kunst, das sind die Knotenpunkte, die innerhalb eines komplexen, vielschichtigen Systems zu besetzen sind. Künstler und Künstlerinnen müssen versuchen nicht nur eine Arbeit, ein Produkt herzustellen, sondern ein ganzes System. Kunstschaffende (die sich mit den Bedingtheiten des eigenen Tuns auseinandersetzen) müssen den ganzen, sonst ausgeblendeten Kontext ihrer Tätigkeit reflektieren und diesen zum eigentlichen Thema ihrer Arbeit machen.

Die Besucher und Besucherinnen einer Ausstellung sehen sich mit einer komplexen Situation konfrontiert und es stellt sich immer dringlicher die Frage danach, wie man eine Ausstellung überhaupt noch betreten kann und soll.

Erst bei genauerem Betrachten und mittels einer vorsichtigen, forschenden Begehung des Raumes fügen sich die primär zusammenhangslosen Einzelteile schliesslich zu einem komplexen, ganzheitlichen System, welches die Vordergründigkeit des ersten Blickes als Trug entlarvt. Der Raum wird zum Gefäss verschiedenster Gedanken: Zwischen den Arbeiten spinnen sich intensive Dialogfäden sowohl formaler wie auch inhaltlicher Natur. Zuweilen wird diese inhaltlich formale Vernetzung deutlich exponiert, insbesondere da wo die Grenzen zwischen den einzelnen Arbeiten fliessend sind. Die Arbeiten einer Ausstellung artikulieren sich im Spannungsfeld, das sich zwischen der Referenzialität des Werkes und der physischen Realität der Betrachtenden aufbaut.

Kunstbetrachtung ist weniger eine Sache des Urteilens, ob etwas gut oder schön ist, sondern vielmehr eine Sache des Lesens. Es ist immer das Sehen selbst, das das Gesehene überlagert oder sich zumindest als ebenbürtige Instanz neben das Bild des Gezeigten stellt. Ob in Zeichnungen oder Gemälden, skulpturalen Objekten, Installationen, Videofilmen oder in der Fotografie, immer ist es dieselbe Dialektik aus der erkenntnistheoretische Fragen erwachsen.

Die Inszenierung von Kunst, privat oder öffentlich, macht den Betrachter, die Betrachterin zum Voyeur, der sich bei dem Versuch, fremde Geheimnisse aufzudecken, selbst ins Gesicht blickt. Gibt es einen Unterschied zwischen Wirklichkeit und Abbild, zwischen Kunst und Alltag? Anstelle der hehren Kunst ist eine Art Lebensgefühl getreten, in dem Anspruch und Professionalität mit Trivialität und Alltag verschmelzen. Trotzdem ist Kunst kein Synonym für Alltag. Kunst hat ihren Kontext im Alltag. Die Kunst versucht auf das Publikum und dessen Leben einzuwirken.

 

 

 

 

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Ausstellungsinformation (Blatt 2)

Die Kunst versucht mit ihren präzisen Anordnungen dem Publikum etwas vorzuführen, sie vermittelt elementare Assoziationen. Die Kunst denkt heute über sich selber, das heisst über ihre Gegenstände und deren Kontext nach. Es ist die Darstellung, die ihren Gegenstand erzeugt und nicht umgekehrt. Voraussetzung ist die Regulierung von Darstellungswürdigkeit. Sie stützt sich auf die Begründungen des Symbolischen innerhalb einer bestimmten Kultur, auf evidente oder nichtevidente Themen. Die verwendeten Gegenstände und Materialien spielen auf konkrete Erfahrungsräume an und öffnen sich durch den vom Künstler, von der Künstlerin eingegrenzten Kontext gleichzeitig auf neue Bedeutungen hin. Dabei zeigt sich nun entweder die Lächerlichkeit des Kontextes von Kunstpräsentationen, oder aber der Kontext wird zur eigentlichen Arbeit.

Die Kunst generell ist an einen Punkt gekommen, wo man um die Begriffe nicht mehr herumkommt. Man kann nicht mehr aus dem Unterbewusstsein rein künstlerisch arbeiten. In Wirklichkeit geht es darum in ständigem Perspektivenwechsel die künstlerischen Positionen zu überprüfen und in einer zeitgenössischen Sprache zeitgenössische Themen zu formulieren, ohne den eigenen kulturellen Hintergrund zu verraten. Kunstschaffende dürfen nicht die Rolle übernehmen, in die andere sie drängen. Sie sollten immer sich selbst sein: Es geht um den Prozess und die Suche nach der Balance zwischen Erkennen und Überraschung, Verfestigung und Verflüchtigung der Materie.

Die Kunst will eine eigene Welt erschaffen: Trotzdem wird immer häufiger, wenn auch spielerisch, ein fundamentales Misstrauen gegenüber dem Bild, der Sprache und der tradierten Rolle der Kunst formuliert. Es war immer auch eine der Aufgaben von Kunst bestehende Hierarchien umzustossen und neue Ordnungen zu behaupten. Dies geschieht in einem Spannungsfeld zwischen institutionalisierter Professionalität und spontaner Risikobereitschaft und ist natürlich immer eine Gratwanderung. Die Funktionen der Kunst sind in den verschiedenen Zeiten verschieden und liegen in der Befriedigung wechselnder gesellschaftlicher oder individueller Bedürfnisse.

Die Bedeutung der Kunst jedoch erschöpft sich innerhalb der Kunst, für das wahre Leben ist sie nicht von Bedeutung. Es ist sinnlos Kunst zu definieren.

 

 

 

 

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Ausstellungsinformation (Blatt 3)

In der Gegenwart der Kunst geschieht jene Verwandlung des Fremden ins Eigene, die das Eigene nicht zerstört, sondern öffnet für den vielfältigen Zusammenhang des Ganzen. Der scheinbare Widerspruch des Unvereinbaren ist für die Kunst seit jeher von besonderem Reiz: Form und Inhalt, Abstraktion und Figuration, Fläche und Raum, Spiel und Ernst, Tradition und Gegenwart. Wieder und wieder werden diese Gegensätze thematisiert: Ordnung und Zufall, Einheit und Vielfalt, Harmonie und Unruhe.

Die Kunst soll auf Bestehendes aufmerksam machen, alltägliche Phänomene und Situationen in ein neues Licht setzen und damit die vermeintliche Statik derjenigen Konstellationen durchbrechen, die unsere Vorstellung von Wirklichkeit prägen. Kunst ersetzt Wirklichkeit, um gleichzeitig aber als eine eigenständige Wirklichkeit auf das Leben zurückzuverweisen.

Die Kunst ist ein Spiegel der Gesellschaft; Kunst reagiert auf die Gesellschaft und bildet diese ab. Jedes Kunstwerk hat für jeden Betrachter eine Bedeutung. Trotzdem ist Kunst kein Synonym für Alltag. Kunst hat ihren Kontext im Alltag: Das Problem der Kunstproduktion ist, wie man zwischen dem Raum der Kunst und dem Alltagsbereich operiert.

Wie ist es möglich die Autorität der gewohnten, immer komplexer werdenden Orientierungssysteme zu durchbrechen, um den Betrachtenden ihre Rolle als Betrachter und Betrachterin ins Bewusstsein zu holen? Das Publikum möchte vermehrt über das Gefühl und nicht über das analytische Verständnis angesprochen werden. Die Betrachtenden sind in ihrer Beziehung zum Werk, in ihrer Wahrnehmung, als Wahrnehmende, Komplizen. Kunstbetrachtung ist weniger eine Sache des Urteilens, ob etwas gut oder schön ist, sondern vielmehr eine Sache des Lesens.

Viele Fragen, die die Kunstschaffenden sich zugemutet haben und dann auch ihrem Publikum, sind immer die gleichen geblieben. Medien ändern sich, die künstlerischen Mittel und Formen ändern sich, die gesellschaftlichen Bedingungen ändern sich; die Themen des Menschen wohl kaum. Neues lässt sich nur noch zusammensetzen.

 

 

 

 

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Ausstellungsinformation (Blatt 4)

Die Leistungspotentiale einer Kulturnation ergeben sich primär aus ihrer Potenz als Wirtschaftsnation, das war schon immer so. Trotzdem dürfen die Kunstschaffenden nicht die Rolle übernehmen, in die andere sie drängen. Sie sollten immer sich selbst sein, keine Repräsentanten eines Landes oder des Kulturbetriebes.

Es gilt, die Aufmerksamkeit auf die verschiedenen Kontexte zu richten, die den Umgang mit Kunst und deren Bedeutung prägen. Der Gebrauch der unterschiedlichsten Medien artikuliert sich in zeitgenössischen Arbeiten als konsequente Haltung: Kunst, die vor allem aus der gewählten Technik und Methode hervorgeht. Die Dialektik solch aktueller Haltungen führt immer wieder zu den selben grundlegenden thematischen Gemeinsamkeiten, insofern herrscht in zeitgenössischen Werken eine grosse Konstanz.

Es geht aber bei aller Multimedialität immer um dieselben Transformationsprozesse, wie sie auch in Zeichnungen oder Gemälden, skulpturalen Objekten oder Installationen sichtbar werden.

Die Kunst generell ist an einen Punkt gekommen, wo man um die Reflexion der Begriffe nicht mehr herumkommt. Man kann nicht mehr aus dem Unterbewusstsein rein künstlerisch arbeiten.

Kunst artikuliert sich im Spannungsfeld, das sich zwischen der Referenzialität des Werkes und der physischen Realität der Betrachtenden aufbaut. Erst bei genauerem Betrachten fügen sich die primär zusammenhangslosen Einzelteile einer Ausstellung schliesslich zu einem komplexen, ganzheitlichen System. Wenn man heutzutage von Kunst spricht, bezieht man sich auf eine Vielzahl von Kontexten, die auf die Kunst eingewirkt haben. Die Kunst wird zum Gefäss verschiedenster Kontexte, zwischen denen sich intensive Verbindungen sowohl formaler wie auch inhaltlicher Natur bilden. In manchen Arbeiten wird diese inhaltlich formale Vernetzung überdeutlich herausgehoben. Die Darstellung und Bearbeitung kontextfremder Themen als künstlerische Themen durchbrechen bei den Betrachtenden die gewohnten Orientierungssysteme und bringen die Kunst selbstreflexiv als System ins Bewusstsein. Dabei gerät auch die Rolle der Betrachtenden als Betrachtende ins Wanken.

Die Kunst ersetzt die Wirklichkeit; die Kunst will eine neue Welt erschaffen; die Kunst soll die Ordnung der Dinge durchbrechen. Die Kunst soll versuchen, das Wertlose aufzuwerten und ihm zu einer neuen Bedeutung zu verhelfen. Die Kunst vermittelt elementare Assoziationen; Kunst soll sinnlich sein und erholsam. Vielleicht gibt es da gar nichts weiter zu erklären. Vielleicht liegt gerade darin die Radikalität.

 

 

 

 

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Ausstellungsinformation (Blatt 5)

Die Kunst reagiert auf Entwürfe und Modelle; die Kunst will eine neue Welt erschaffen; die Kunst vermittelt elementare Assoziationen; die Kunst soll auf Bestehendes aufmerksam machen, alltägliche Phänomene und Situationen in ein neues Licht setzen und damit die vermeintliche Statik derjenigen Konstellationen durchbrechen, die unsere Vorstellung von Wirklichkeit prägen; die Kunst soll die Ordnung der Dinge durchbrechen.

Neben den Fragen über die Rolle der Kunst und ihrer Ziele im allgemeinen müssen immer wieder die Fragen nach der Rolle der Kunst im speziellen und ihrer Definitionen gestellt werden. Ob in Zeichnungen oder Gemälden, skulpturalen Objekten, Installationen, Videofilmen oder in der Fotografie, immer ist es dieselbe Dialektik aus der erkenntnistheoretische Fragen erwachsen. Es gilt, die Aufmerksamkeit auf die verschiedenen Kontexte zu richten, die den Umgang mit Kunst und deren Bedeutung prägen, denn überzeugend ist Kunst vor allem dort, wo eine persönliche Handschrift, eine eigene Ästhetik unmissverständlich zum Tragen kommt.

Im ständigen Perspektivenwechsel, im dynamischen Auflösen von Zeit und Raum entsteht jene Verwandlung des Fremden ins Eigene, die das Eigene nicht zerstört, sondern öffnet für den vielfältigen Zusammenhang des Ganzen, entsteht jenes Spannungsfeld, das sich zwischen der Referenzialität des Werkes und der physischen Realität der Betrachtenden aufbaut.

Es kann heute nicht mehr darum gehen Bilder zu erfinden, sondern jene ungesehenen Bilder zu finden, die sich von einem bestimmten Blickpunkt her gesehen, oder durch eine spezifische Sichtweise aus dem gemeinhin unsichtbaren Bereich des Sichtbaren herauslösen lassen. Es gab wohl zu allen Zeiten Kunst, die nicht versuchte Natur abzumalen, sondern ihren inneren Gesetzen nachspürte und das künstlerische Gestalten selbst als ein Gleichnis des Schöpfungsprozesses erlebte. Wie weit sind Bilder Spiegel, als Ausdruck des selben? Wie weit sind Bilder Fenster, also Brücken zum andern und vom andern her? Die Kunst ist ein Spiegel der Gesellschaft und Reaktion auf diese.

In gewisser Weise wird hier, wenn auch spielerisch, ein fundamentales Misstrauen gegenüber dem Bild, der Sprache und der tradierten Rolle der Kunst formuliert. In Wirklichkeit geht es darum in einer zeitgenössischen Sprache zeitgenössische Themen zu formulieren: Neues lässt sich nur noch zusammensetzen und eine Trennung zwischen den Kunstgattungen interessiert heute nicht mehr. Kunst kommt aus einem inneren Bedürfnis. Sie hat jedoch keinen unmittelbaren Zweck. Die Bedeutung der Kunst erschöpft sich innerhalb der Kunst, für das wahre Leben ist sie nicht von Bedeutung. Bilder bedeuten gar nichts, sie sind keine Metaphern, sie sind einfach da, denn die bildnerische Logik ist nicht die der wissenschaftlichen Optik.

 

 

 

 

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Ausstellungsinformation (Blatt 6)

Die Kunst reagiert auf Entwürfe und Modelle; die Kunst will eine neue Welt erschaffen; die Kunst vermittelt elementare Assoziationen; die Kunst soll auf Bestehendes aufmerksam machen; sie soll alltägliche Phänomene und Situationen in ein neues Licht setzen und den Rezipientinnen und Rezipienten die vermeintliche Statik jener Welt vor Augen führen, die unsere Vorstellung von Wirklichkeit prägt; die Kunst soll die Ordnung der Dinge durchbrechen.

Neben den Fragen über die Rolle der Kunst und ihrer Ziele im allgemeinen müssen immer wieder die Fragen nach der Rolle der Kunst im speziellen und ihrer Definitionen gestellt werden. Ob in Zeichnungen oder Gemälden, skulpturalen Objekten, Installationen, Videofilmen oder in der Fotografie, immer ist es diese Dialektik aus der erkenntnistheoretische Fragen erwachsen. Es gilt, die Aufmerksamkeit auf die verschiedenen Kontexte zu richten, die den Umgang mit Kunst und deren Bedeutung prägen, denn überzeugend ist Kunst vor allem dort, wo eine persönliche Handschrift, eine eigene Ästhetik unmissverständlich zum Tragen kommt.

Im ständigen Perspektivenwechsel, in der dynamischen Auflösung von Zeit und Raum entsteht jene Verwandlung des Fremden ins Eigene, die das Eigene nicht zerstört, sondern öffnet für den vielfältigen Zusammenhang des Ganzen, entsteht jenes Spannungsfeld, das sich zwischen der Referenzialität des Werkes und der physischen Realität der Betrachtenden aufbaut.

Durch die Inszenierung wird der Betrachter zum Voyeur, der sich beim Versuch, fremde Geheimnisse aufzudecken, selbst ins Gesicht blickt. Insofern sind Bilder Spiegel, also Ausdruck des Selben, sind Bilder Fenster, also Brücken zum Andern und vom Andern her. Die Kunst ist damit auch ein Spiegel der Gesellschaft und Reaktion auf diese.

Es kann heute nicht mehr darum gehen Bilder zu erfinden, sondern jene ungesehenen Bilder zu finden, die sich von einem bestimmten Blickpunkt her gesehen, oder durch eine spezifische Sichtweise aus dem gemeinhin unsichtbaren Bereich des Sichtbaren herauslösen lassen. In gewisser Weise wird deshalb heute in der Kunst, wenn auch spielerisch, ein fundamentales Misstrauen gegenüber dem Bild, der Sprache und der tradierten Rolle der Kunst formuliert. In Wirklichkeit geht es darum in einer zeitgenössischen Sprache zeitgenössische Themen zu formulieren: Denn Neues lässt sich nur noch zusammensetzen (und eine Trennung zwischen den Kunstgattungen interessiert heute nicht mehr).

Kunst kommt aus einem inneren Bedürfnis. Sie hat jedoch keinen unmittelbaren Zweck. Die Bedeutung der Kunst erschöpft sich innerhalb der Kunst, für das wahre Leben ist sie nicht von Bedeutung. Bilder bedeuten gar nichts, sie sind keine Metaphern, sie sind einfach da, denn die bildnerische Logik ist nicht die der wissenschaftlichen Optik.

Dieser scheinbare Widerspruch des Unvereinbaren ist für die Kunst seit jeher von besonderem Reiz: Form und Inhalt, Abstraktion und Figuration, Fläche und Raum, Spiel und Ernst, Tradition und Gegenwart. Wieder und wieder werden diese Gegensätze thematisiert: Ordnung und Zufall, Einheit und Vielfalt, Harmonie und Unruhe. Dabei soll versucht werden nicht nur eine Arbeit herzustellen, sondern ein ganzes System, denn der Kontext ist immer ein entscheidender Faktor.

Nicht zuletzt soll Kunst immer auch sinnlich sein und erholsam, denn das Publikum möchte vermehrt über das Gefühl und nicht über das analytische Verständnis angesprochen werden.

Die Kunst versucht auf das Publikum und dessen Leben einzuwirken. Kunstbetrachtung ist weniger eine Sache des Urteilens, ob etwas gut oder schön ist, sondern vielmehr eine Sache des Lesens. Es ist immer das Sehen selbst, das das Gesehene überlagert oder sich zumindest als gleichwertige Instanz neben das Bild des Gezeigten stellt.

Die Kunst generell ist an einen Punkt gekommen, wo man um die Begriffe nicht mehr herumkommt. Man kann nicht mehr aus dem Unterbewusstsein rein künstlerisch arbeiten.

Vielleicht gibt es da gar nichts zu erklären. Vielleicht liegt gerade darin die Radikalität: Es ist sinnlos Kunst zu definieren.

 

 

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